Schreckgespenst Arthrose

Was ist Arthrose überhaupt?

Unter Arthrose (Arthrosis deformans: Arthros = Gelenk aus dem Altgriechischen und deformans = verstümmeln aus dem Lateinischem, im deutschen Sprachraum „Gelenkverschleiß“) versteht man eine chronisch fortschreitende irreversible Umgestaltung des Gelenkes.
Die Erkrankung beginnt immer am Knorpel. Dieser wird z.B. durch Fehlbelastung einseitig stark belastet. Dadurch kommt es zu Entzündungsprozessen, bei denen die Gelenkflüssigkeit, die Synovia (durch welche der Knorpel ernährt wird), eindickt. Nun kann der Knorpel nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Als Resultat wird er stark angegriffen, er degeneriert (bildet sich zurück) und stirbt im Laufe der Zeit ab. Der Körper will daraufhin das Gelenk stabilisieren. Es kommt in der Folge zur Bildung von knöchernem Material. Das ist natürlich ein schmerzhafter Prozess.
Im Endstadium kommt es zur vollständigen Auflösung des Gelenkknorpels, zur Versteifung des Gelenks durch knöchernes Verwachsen der beiden Gelenkflächen. 

Wie kommt es zur Arthrose? Stimmt es, dass nur ältere Tiere davon betroffen sind?

Als Ursachen kommen in Betracht:

Primär

  • Vermutet wird eine minderwertige Knorpelqualität

Sekundär

  • Mechanische Überbelastung durch Stellungsanomalien (angeborene Stellungsfehler oder solche, wie sie sich z.B. aus einer Hüftdysplasie ergeben), Wachstumsstörungen oder altersbedingte Abnutzungserscheinungen
  • Entzündliche Prozesse wie Verletzungen (mit Gelenkbeteiligung), als Folge von Gelenkoperationen oder verschiedene Infektionskrankheiten wie z.B. die Borreliose
  • Metabolische Störungen wie Übergewicht durch/oder Ernährungsfehler

Es sind also nicht nur ältere Tiere davon betroffen.

 

Welche Symptome zeigen sich?

Die Symptome sind vielschichtig. Charakteristisch für diese Erkrankung ist die Lahmheit, die sich in der Bewegung bessert.
Die Tiere werden kälteempfindlicher, sie suchen die Wärme. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Bewegungseinschränkungen im Gelenk. Palpiert (betastet) man dieses in Bewegung, hat man das Gefühl als befände sich Sand im Gelenk. Man spricht von sogenannten Krepitationen. In diesem Stadium bemerkt man meistens eine Umfangsvermehrung des Gelenks.
Gerade im Anfangsstadium weisen die Symptome nicht unbedingt auf eine Arthrose hin. Lesen Sie gern mehr dazu unter dem Menüpunkt „Schmerzen“.

Was kann ich tun?

Sollten Sie an Ihrem Tier Veränderungen feststellen, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt. Um Arthrose zu diagnostizieren, benötigt man eine bildgebende Diagnostik (z.B. Röntgen, MRT oder CT).
Wurde die Diagnose Arthrose gestellt, haben Sie viele Möglichkeiten Ihrem Tier zu helfen.
Im Vordergrund steht zunächst die Schmerzlinderung. Ich berate Sie gern über alternative Behandlungsmöglichkeiten wie die Blutegeltherapie oder die Akupunktur.
Wichtig ist eine gesunde Ernährung, die strikte Einhaltung des Idealgewichtes (jedes Gramm zuviel belastet das/die erkrankte/n Gelenk/e) und ein gutes Bewegungsmanagement. Wie im Humanbereich hat die Physiotherapie hier einen hohen Stellenwert.
Haben Sie einen kurzhaarigen Hund, so wäre für die kalte Jahreszeit ein Hundemantel das Richtige um Verspannungen entgegen zu wirken und die Muskulatur warm zu halten.